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Schulgarten

Im neu sanierten Gymnasium Kirschgarten an der Hermann-Kinkelin-Strasse gibt es einen Tümpel, der weder von Schülern, noch von Lehrpersonen betreten werden darf. Es stellte sich aus diesem Grunde die Frage, wozu dieser Bereich des Schulareals dienen sollte, da ein Nutzen nicht erkennbar ist. Zwölf Schüler haben es sich nun zur Aufgabe gemacht, diesen Bereich durch einen nützlichen Garten für die Schule, aus dem die gesamte Schülerschaft und das Lehrpersonal ihren Vorteil ziehen können, zu ersetzen.

Unterteilt in drei Gruppen gilt die Erstellung eines Planes für den Schulgarten. Mithilfe von Modellen und 3D-Animationen werden die erstellten Pläne der restlichen Schüler- und Lehrerschaft präsentiert, wobei unter den drei konkurrierenden Gruppen der beste Plan ausgesucht und im nächsten Schuljahr von den jetzigen Drittklässlern während der Ökowoche umgesetzt werden soll.  „Sollte sich ein wirklich gut durchdachtes, brauchbares Projekt am Ende der Woche ergeben, ist es sehr wahrscheinlich, dass dieses Projekt genau so oder sehr ähnlich umgesetzt wird“, antwortet die Leiterin des Kurses auf die Frage, wie stark die Schüler in die genaue Planung des Gartens miteinbezogen würden.

„Der Kurs ist anders, als ich ihn mir vorgestellt habe“

Solch ein Schulgarten will jedoch zuerst geplant werden. Bis vor kurzem bestanden für diesen Raum noch keine Ideen, weshalb die Gestaltung dieses Areals nun den Schülern obliegt. Die Anfertigung  von Skizzen und Plänen sind die Kernaufgaben der Schüler. „Ich hatte mir den Kurs anders vorgestellt“, so eine Schülerin, die sich ihren Arbeitsplatz vor einem Computer im Schüleraufenthaltsraum eingerichtet hat, „anders, als in den anderen Kursen betätigen wir uns physisch weniger“, erläutert sie weiter. Die Leiter des Kurses widersprechen dieser Aussage, der mehrere Schüler und Schülerinnen zustimmen: „Die physische Tätigkeit wird gefordert, wenn wir im alten Garten eine Hecke ausreissen bzw. ausgraben werden. Auch werden wir andere Gärten besichtigen, um den Schülern neue Ideen geben zu können“.

Unbekannter Kostenrahmen

Die Gestaltung des Schulgartens verläuft über das Erziehungsdepartement, weshalb für die Verwirklichung des Projekts auf den Zuspruch von Geldern von politischen Seite gehofft werden muss. „Wir wissen noch nicht, wie viel Geld wir zur Verfügung haben werden“, äussert sich die Leiterin bezüglich der fehlenden Angaben für das Budget, „geplant ist aber, dass die gefertigten Pläne der Schüler im nächsten Jahr ohne externes Fachpersonal von den jetzigen Drittklässlern umgesetzt werden können“.  Für die Materialien wird dennoch finanzielle Unterstützung benötigt, wodurch sich die Planung der Schüler sichtlich erschwert.

Grosser Gestaltungsspielraum

Ganz ohne Vorgaben verläuft die Gestaltung allerdings nicht. „Es müssen sowohl auf die Bedürfnisse der Schüler, als auch auf den ökologischen Ausgleich im Zusammenhang mit der Biodiversität geachtet werden“, erläutert die Leiterin, „sie haben aber einen grossen Gestaltungsspielraum und können für die Schüler wichtige, eigene Elemente einbauen“. Eine der drei Gruppen, die sich schon gezielt mit dem Hinzufügen eigener Elemente vertraut gemacht hat, berichtet: „Wir haben eine Liste mit Dingen erhalten, die vorteilhafterweise im Garten errichtet werden können bzw. sollen. Ergänzt haben wir diese mit eigenen Ideen, wie beispielsweise verschiedenen Sitzgelegenheiten, einer Work-Out Station oder Tischtennistischen“. Eine komplett freie Auswahl der Elemente, die hinzugefügt werden dürfen, gibt es wohlbemerkt nicht. „Wegen des austretenden Rauches dürfen keine Grillplätze errichtet werden. Pools sind leider auch nicht erlaubt. Die Schatten- und Sonnenplätze für Pflanzen dürfen auch nicht ausser Acht gelassen werden“, erklärt die Gruppe weiter. Zudem wurde erst kürzlich das Bestehen einer Pausenhofkommission mit der Berechtigung ein in der Pflege aufwändiges oder aus Sicherheitsgründen nicht tragbares Element zu entfernen, bekannt. Dieses Szenario könnte aber erst eintreten, wenn der Plan für den Garten vorläge.

Von den Schülern, für die Schüler

Angesichts der zahlreichen Angebote, die sich für die sportliche Aktivität der Schülerschaft einsetzt, ergibt sich die Frage, ob auch der Schulunterricht Nutzen aus dem Schulgarten ziehen werden kann. „Ja, sicher!“, antwortet ein Schüler, der seine Skizze miteinbezieht, „dafür haben wir eine Arena in die Planung einbezogen. In dieser kann der Unterricht bei besonders schönem Wetter unter freiem Himmel stattfinden“. Würden im Garten verschiedene Biotope errichtet, könnte auch der Biologieunterricht speziell gestaltet werden. „Auch der Unterricht im Bildnerischen Gestalten kann draussen stattfinden. Die Schüler können im Garten malen und zeichnen“, ergänzt ein Schüler, „der Garten kann vielfältig genutzt werden“.

Obwohl sich das Projekt der Gestaltung eines Schulgartens noch in der Anfangsphase befindet, sind sich die Leiter sicher: „Wir haben ein gutes Gefühl und denken, dass mit Sicherheit etwas entstehen wird“. Ein Garten für Schüler von Schülern – „Wir planen die Erbauung eines Schulgartens, aus dem alle Schüler ihren Vorteil ziehen können“, versichern die Schüler. Dieser Kurs gestaltet wahrlich die Zukunft unserer Schule!

 

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Typ Titel Bearbeitet
Datei QuickTime video 1.mov 07.11.2020