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Coop vs Migros

Ergebnisse des Gesprächs mit Coop-Vertreterinnen

Seit wann führen Sie Bio-Produkte in Ihrem Sortiment?

-1993 anfangs mit 5 Produkten, unter anderem Joghurt und Natura-Beef.
-1998 waren 300 Produkte im Natura Plan inbegriffen

-Kontrolle von Bioprodukten: die unabhängige Firma Bio Inspecta
-Kontrolle von Fleisch und Eier: Schweizer Tierschutz


Wieso hat man den Coop-Natura-Plan eingeführt?

-Konsumentenbedürfnis
-1993 war Coop mutig, als er auf Bio setzte, denn früher waren Bioprodukte eher etwas für Bio-freaks.
-Oekologisches Engagement des Coop mit dem zunehmenden Umweltbewusstsein
-Förderung der Schweizer Landwirtschaft
-Agrarpolitische Gründe


Unterschiede zwischen Stadt und Land?

-Am erfolgreichsten in den Städten, da das Bedürfnis an gesunden Lebensmitteln grösser ist


Sind die Produkte im Laden getrennt?

-Ja, sie sind bewusst jeweils in den betreffenden Kategorien getrennt. Es gibt keine eigentliche Bioabteilung im Coop.
-2/3 der Leute entscheiden erst im Laden ob sie Bio oder anderes kaufen.
 

Erfolg?

-Ja, riesig.
-40% der gekauften Eier sind von Coop Natura Plan
-10% der Leute kommen häufiger zu Coop wegen dem Naturaplan


Wie oft kaufen die Leute Coop Natura Produkte?

-8% täglich
-23% mind. einmal pro Woche
-41% kaufen regelmässig solche Produkte, vorallem Familien mit Kinder
-14% alle 14 Tage
-34% nie


Image?

-Mit diesem Label konnte Coop sein Image stark verbessern


Wie steht es mit GVO-Produkten (GVO=GentechnischVeränderter Organismus)?

-Schweiz heute praktisch keine (auch Coop nicht)
-Nur solche, die nicht deklariert werden, müssen, weil sie das DNA nicht enthalten und nur gentechnisch produziert werden: z.B. Soja und Vitamin B12


Zukunft von GVO?

-Gentechnik wird vor allem in der USA, Argentinien, Kanada angewendet, die EU und die Schweiz sind eher zurückhaltend, weil man Auswirkungen und Risiken nicht kennt.
-Wissenschaftler sind unterschiedlicher Meinung
-Die Vertreter glauben nicht an einen Labelwechsel zu GVO, es wäre ja auch einen Gegensatz zu den Bioprodukten
-Sie wollen den Kunden sagen was sie kaufen (Artikel gut beschriften)
und ihnen die Wahl überlassen
 

Preise?

-Die Preise von Bioprodukten sind um 10 bis 15% höher als die anderen Produkte.
-Bei der Milch beträgt der Unterschied 10 bis 20 Rappen, jedoch gibt es bei den Früchten und dem Gemüse grössere, saisonbedingte Unterschiede


Haben sie auch IP-Produkte (Produkte der integrierten Produktion)?

Ja, 75%, aber sie schreiben sie nur an, machen keine auffälligen Labels.


Strategie?

Vier Marken:
 1.CoopNaturaplan (für Lebensmittel),
 2.CoopNaturaline (für Textilien),
 3.Coopökoplan (für waschmittel, Dünger, Papierprodukte etc.),
 4.Cooperacion (für Produkte aus Drittweltländern)


Wo liegt der grösste Anteil an Bio-produkten?

1. Milchpr.
2. Fleisch, Charcuterie
3. Früchte und Gemüse
4. Brot, Getreideprodukte
 

Ergebnis des Gesprächs mit Migros Vertreter

Seit wann führen Sie Bio-Produkte in ihrem Sortiment?

"1971 begann Migros mit dem Sano-Programm, welches die umweltschonende Produktion von Lebensmitteln und artgerechte Haltung von Tieren förderte und die Bauern unterstützte (Integrierte Produktion)."
"Seit einem Jahr  führt Migros Produkte mit dem Label "M-Bio"."

Kontrolle von Bioprodukten: die Organisition FIBL
Kontrolle von Fleisch und Eier: Schweizer Tierschutz

 
Wieso hat man mit M-Bio begonnen?

- Konsumentenbedürfnis
- Konkurrenz


Führen Sie GVO-Produkte?

"Die Toleranzgrenze liegt laut Gesetz bei 1%. Es ist nicht ausgeschlossen, dass in unseren Produkten (z.B. Hundefutter, Waschmittel) ein minimaler Bestandteil von GVO nachweisbar ist."


Machen Sie für M-Bio Propaganda?

"Die Philosophie unseres Konzerns besteht darin, den Kunden qualitativ hochstehende Produkte ohne viel Werbung anzubieten! Deshalb wissen viele Kunden nicht, wie sehr die Migros kulturelle Vorhaben fördert und finanziell unterstützt."
  

Unterstützen Sie auch die Schweizer Agrarpolitik?

"Ja, die Migros ist der grösste Abnehmer von einheimischen Landwirtschaftsprodukten. Aber manchmal ist es ökonomischer, die Waren vom Ausland zu beziehen. Hier ein Beispiel:
Der Erdölbedarf, den es zum Einfliegen von Tomaten aus Marokko benötigt, beträgt ein Viertel des Erdölbedarfs der Treibhäuser im Tessin."


Wie schätzen Sie die Zukunft von Bio-Produkten ein?

"Eine Häufung von Skandalen im Nahrungsmittelbereich führt zu grösserem Vertrauen der Kunden in die Bio-Produkte."