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Krankheitserreger und ihre Folgen

5.1 Escherichia coli

Als Hauptreservoir der wichtigsten Krankheitserreger, die durch Wasser übertragen werden können, gilt in unseren Breiten der menschliche und tierische Darm. Der Nachweis von E. coli zeigt eine Verunreinigung durch Fäkalien an und ist demzufolge auch ein Indiz für die mögliche Anwesenheit von pathogenen Darmbakterien oder Darmviren. Die angewandte Methode erfasst mit hoher Spezifität nur E. coli von Menschen und warmblütigen Tieren. Die Abwesenheit von E. coli in einer Probe bedeutete aber nicht mit Sicherheit die Abwesenheit von pathogenen Darmbewohnern. Untersuchungen zeigten, dass eine Vermehrung von E. coli in nährstoffreichem Abwasser möglich ist. Ebenso wird ein Überleben über längere Zeitperioden beschrieben. Für humanpathogene Bakterien trifft dies jedoch auch zu. In solchen Fällen ermöglicht E. coli trotzdem eine Aussage über das Infektionsrisiko. E. coli ist also nicht ein perfekter Indikatororganismus, gilt aber als der gegenwärtig geeignetste Fäkalindikator.

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5.2 Salmonellen

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Salmonellen werden im Wasser häufig gefunden. Reservoir ist der Darm des infizierten Menschen oder Tieres. Wie andere Infektionserreger können Salmonellen durch die gebräuchlichen Abwasserreinigungsverfahren nur teilweise aus dem Wasser entfernt werden. Der Salmonellennachweis im Wasser ist heute einfach. Salmonellen sind Erreger von z. T. schweren Durchfällen (Diarrhöe) bei Mensch und Tier. Diejenige Salmonellenart, die Bauchtyphus (Typhus und Paratyphus) hervorruft, wird selten über das Wasser übertragen, sondern eher von Mensch zu Mensch. Andere Arten verursachen eine hierzulande weitaus häufigere bakterielle Lebensmittelvergiftung (Salmonellenenteritis). Nach dem Bundesseuchengesetz ist sowohl die Erkrankung wie auch der Tod an Salmonellose sowie das Ausscheiden von Salmonellen meldepflichtig. Die Keimausscheidung von Enteritis-Salmonellen dauert im Mittel drei bis sechs Wochen, bei Säuglingen aber auch über Monate. Dauerausscheidung über sechs Monate ist relativ selten.