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Problematik

2.1 Einführung in die Problematik

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Im Zusammenhang mit Baden in Seen und Flüssen können infektiöse und allergische Erkrankungen auftreten. Als Erreger werden Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten genannt.

Seen und Flüsse bilden heute meistens die Vorflut für Abwasserreinigungsanlagen. Auch über Abwasser, das in mechanisch-biologischen Abwasserreinigungsanlagen mit hohem Wirkungsgrad gereinigt wird, gelangen verschiedene Mikroorganismen in grosser und stark schwankender Zahl in den Vorfluter. Die meisten Krankheitserreger stammen aus dem Darm von infizierten oder erkrankten Menschen und Tieren. Der Keimeintrag durch die Badegäste selbst ist in Fliessgewässern und grösseren stehenden Gewässern vernachlässigbar.

Infektiöse Erreger werden aus den Oberflächengewässer vor allem oral, daneben auch über Schleimhäute, die Augen oder über offene Wunden aufgenommen. Bei oraler Aufnahme stehen Erkrankungen des Magen- und Darmbereichs im Vordergrund.

Ob es zu einer Erkrankung kommt, hängt von der Belastung des Gewässers, der Verschluckmenge und der individuellen Konstitution des betroffenen Menschen ab. Als Verschluckmenge werden für Schwimmer 50 ml, für Nichtschwimmer 10 bis 30 ml angegeben. Kleinkinder jedoch sollen bis zu 500 ml Badewasser verschlucken können. Beim Festlegen von Grenzwerten ist vor allem diese Gruppe und ihre Verschluckmenge sinnvollerweise zu berücksichtigen.

2.2 Bakterien als Indikatoren

Um eine Aussage über die Qualität eines Gewässers machen zu können, muss man die Anzahl bestimmter Indikatoren festlegen. Gemeint sind Keime, die je nach ihrer Anzahl Auskunft über den Verschmutzungsgrad des Gewässers geben. Dies ist von Vorteil, denn es können viele verschiedene Keime nachgewiesen werden, die aber nichts mit der Qualität des Wassers, im Bezug auf Krankheiten, zu tun haben. Das heisst, wenn das Wasser z.B. eine erhöhte Anzahl von E. coli, coliformen Keimen oder Enterokokken (z. B. Enterococcus faecalis ) aufweist, ist dies ein Zeichen von fäkalen Verschmutzung, die von der Ausscheidung von Stoffen aus dem menschlichen oder tierischen Darm herrührt. Die Anwesenheit coliformer Bakterien im Trink- und Badewasser gilt als äusserst bedenklich, denn wenn diese Indikatorkeime nachzuweisen sind, muss grundsätzlich angenommen werden, dass sich darunter auch andere Krankheits- und Seuchenerreger befinden. Treten mehrmals höhere Keimzahlen oder E. coli auf, so sollte eine Untersuchung auf pathogene Keime wie z. B. Pseudomonas aeruginosa, Staphylococcus aureus, Shigellen und Salmonellen durchgeführt werden. Pseudomonas aeruginosa ist ein Indikatorkeim für Mängel bei der Reinigung, Desinfektion und Filterwartung in Schwimmbädern.