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Bim Buur in d Schuel

Bei unserem zweitägigen Einsatz auf dem Biobauernhof Klosterfiechten auf dem Bruderholz geht es in erster Linie darum, unserem Gastgeber und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über die Schulter zu schauen und unter die Arme zu greifen.
Klosterfiechten Stall
Schon um 6.00 h früh finden sich die ersten Schülerinnen und Schüler auf dem Hof ein, um beim Ausmisten und Putzen des Stalles mit seinen 24 Kühen zu helfen. Die Hausziege Yolanda und der Hofhund leisten uns Gesellschaft. Auch die Boxen von acht Pferden wollen gereinigt werden. Nach etwa eineinhalb Stunden sind die Kühe gemolken, frisches Gras ist zugeführt und der Stall ist fürs erste sauber, so dass wir zum gemeinsamen Morgenessen übergehen können. Um 8.00 h erscheint auch die zweite Hälfte der Schülerschaft. Wir teilen uns auf verschiedene Gruppen auf und nehmen die verschiedensten Arbeiten in Angriff. Einige von uns klettern auf Kirschbäume und nachdem die ersten süssen Früchte den Weg in unsere Mägen gefunden haben, füllen wir die umgehängten “Krattli” mit den begehrten Steinfrüchten.
Schon einige Kirschen weisen Wurmlöcher auf. Die Bäume wurden seit fünfzehn Jahren nicht mehr gespritzt. Deshalb können auch Schädlinge wie zum Beispiel die Larven einer Fliege relativ gut in den Früchten parasitieren. Wenn man jedoch die Ernte schnell und zur rechten Zeit einbringt, hält sich der Befall in Grenzen. Eine weitere Gruppe hilft im Garten mit.
Der Klosterfiechtenhof produziert Biogemüse für den Eigenbedarf und für den kleinen Laden, der auf dem Hof betreiben wird. Da keine Herbizide im Einsatz sind, muss gejätet werden und auch die Ernte erfordert viel Handarbeit. Auch das Rüsten von Erdbeeren und Bohnen übernimmt eine Gruppe von uns. Weitere Schüler sind mit Taschenmessern ausgerüstet in den Kampf gegen ein Unkraut (eine Sauerampferart) gezogen. Da die Samen dieser Pflanzen sowohl die Darmpassage durch die Kühe als auch die doch eher ungewöhnlichen Lebensbedingungen in der Jauchgrube bestens überstehen (und in letzterer sogar bis zu 50 Jahre keimfähig bleiben) verbreitet sich die Pflanze immer wieder, so dass dem Bauern nichts anderes übrig bleibt, als diese vor dem Heuen oder Ernten von Hand aus den Feldern zu schneiden.
Ein anderer Organismus scheint die Bedingungen in der Jauchgrube ebenfalls zu lieben. Jeden Morgen können wir beobachten, wie aus der Grube die Larven einer Bienenart kriechen, um sich anschliessend zu verpuppen. Eine weitere Arbeit ist das pflücken von Lindenblüten für Tee.
Dank dem guten Wetter können wir am zweiten Tag beim Heuen mithelfen. Hier gilt es vor allem, die für den Traktor schlecht zugänglichen Stellen zu rechen und mit der Heugabel das Gras zu zetteln. Auch Holz und Abfall, den die Leute gedankenlos in die Wiesen werfen (z.B. Tennis- und Golfbälle, Essgabeln, Hundekotsäckchen etc.) Entfernen wir aus dem bereits trockenen Gras.