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Besuch im REM-Labor

8.1 Rasterelektronenmikroskopie

Das Raster-Elektronenmikroskopie (REM)-Labor unter der Leitung von Dr. Markus Dürrenberger hat vor zwei Jahren in der Basler Zeitung faszinierende Bilder der verschiedenen Entwicklungsstadien der Kastanienminiermotten veröffentlicht (sie sind auch auf der Homepage unter www.unibas.ch/SEM/index.html abrufbar). Freundlicherweise waren die Herren Dürrenberger, Düggelin und Mathys bereit uns zu zeigen, was es alles braucht, bis solche Bilder zu Stande kommen. Neben einem Einblick in einen beeindruckenden Gerätepark (die erschütterungsempfindlichen Mikroskope mit einem Gesamtwert von über 2 Millionen Franken stehen im Kellergeschoss des Pharmazentrums), haben wir auch Details (im bildlichen Sinne des Wortes) zur Biologie der Kastanienminiermotte und ein hochspezialisiertes Berufsbild zu sehen bekommen.

Nach einer kurzen Vorstellung des REM-Labors und einer Einführung in die REM-Technik (vgl. Portrait des REM-Labors) konnten wir an zwei Rasterelektronenmikroskopen selber erproben, wie die von hoher Auflösung und Tiefenschärfe geprägten Bilder entstehen.

Bei der Kryofixation werden die Untersuchungsobjekte (in unserem Falle verschiedene Larvenstadien, die Puppen und die adulte Motte) auf einen Metallträger aufgeklebt und in flüssigem Stickstoff bei ca. -170°C fixiert. Der Träger wird dann ins ebenfalls mit Stickstoff gekühlte REM eingeschleust. Durch Sublimation wird das Präparat praktisch wasserfrei gemacht und anschliessend mit einer dünnen Goldschicht ("Sputterschicht") bedampft, um die Streuung der auftreffenden Elektronen zu erhöhen. Ein Elektronenstrahl tastet nun die Oberfläche der Objekte ab. Die dabei gestreuten Elektronen werden von einem Detektor aufgefangen und auf einem Fernsehschirm sichtbar gemacht. Wir konnten so Details der Kastanienminiermotte wie zum Beispiel Facettenaugen oder Mundwerkzeuge erkennen (vgl. Abbildungen), die wir bei der Arbeit mit dem Binokular in der Schule niemals erkennen konnten. Erstaunlicherweise gleichen sich die Feinstrukturen von Antennen, Flügeln und der Körperbedeckung bei adulten Tieren sehr stark.

Herr Dürrenberger und sein Team interessieren sich unter anderem für die Kastanienminiermotte, weil sie mit ihren faszinierenden Bildern einen Beitrag leisten wollen, der diesen Schädling mehr ins öffentliche Bewusstsein rücken soll.

8.2 Bilder

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