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Massnahmen zur Bekämpfung

6.1 Allgemeine Übersicht

Methode Insektizid Wirkung Vorteile Nachteile Erfolg Besonderes
Insektizide Wachstumsregulation Dimilin Alsystin beide Stoffe stören den Chitinstoffwechsel, wirken als Frass und Kontaktgift hoher Wirkungsgrad nach einer Behandlung. Schonend für Nicht- Zielorganismen Problematik der Wirtschaftlichkeit und Durchführbarkeit der Applikation. (muss gesprüht werden) Bereits nach einer Applikation sehr wirksam -
Insektizide Wachstumregulatoren Insegar Frass- und Kontaktgift, behindert die Metamorphoseschritte zwischen den verschiedenen Entwicklungsstadien Schonend für Nicht- Zielorganismen Problematik der Wirtschaftlichkeit und Durchführbarkeit der Applikation. (muss gesprüht werden) gleiche Mortalitätsraten der Larven wie bei unbehandelten Bäumen. Wirkt nicht. -
Stamminjektion Confidor Kontakt- und Frassgift, Injektion kostengünstig an jedem Baum durchführbar Verletzung durch Injektion. Nur im Jahr des Befalls wirksam; unökologisch. Bei nicht ausreichend verschlossenen Bohrlöchern tritt nach Regen Xylemflüssigkeit aus. Miniermotten lassen sich durch Confidor bekämpfen Applikation vor Befallsbeginn, nicht erst zum Zeitpunkt der Verpuppung
Stamminjektion Acetamiprid systemisches Insektizid (gelangt via Wurzel oder Stamminjektion in die Wasserleitgefässe und von dort in die Blätter => Frassgift) kostengünstig an jedem Baum durchführbar Maximale Wirkstoffkonzentration nur im obersten Kronendrittel. Bei Überdosierung Welksymptome. Bei nicht ausreichend verschlossenen Bohrlöchern tritt nach Regen Xylemflüssigkeit aus Nur teilweise wirksam -
Biologische Kontrolle mit natürlichen Feinden - Züchten und Verbreiten von Natürlichen Feinden nicht umweltschädlich, kein Schaden am Baum Heimatland der Kastanienminiermotte unbekannt, deshalb kennt man auch die natürlichen Feinde nicht; Einfluss auf bestehendes Ökosystem Noch kein Erfolg Versuche mit Erzwespen ohne durchschlagenden Erfolg
Elektrotechnisches Verfahren - Vertreiben der Kastanienminiermotte durch elektromagnetisache Wellen - evtl. sensible Reaktion von Menschen auf elektromagnetische Wellen Schädlinge konnten reduziert werden -
Kompostieren oder Verbrennen von Laub - Vernichten des Laubes und damit der Puppen der 3. Generation. Die Ausgangspopulation soll so reduziert werden kein Schaden am Baum muss grossflächig angewendet werden. Arbeitsintensiv Die Ausgangspopulation kann drastisch reduziert werden. -
Sonderdüngung ("Verfahren Saller") - Die Bekämpfungsmethode der Kastanienminiermotte beruht auf der Vermutung, dass ein gesunder Baum gegen Schädlinge weniger anfällig ist. Durch Spezialdünger wird der Baum "gesünder" gemacht. kein Schaden am Baum Verbrennungen der Blattorgane und der hohe Aufwand beim Herstellen des Düngers. Zeitraubend und teurer. Die beste Wirkung wird nach 3 Jahren erzielt. Kann wegen hohem Aufwand nicht flächendeckend angewendet werden Bei jedem Baum wird eine Bodenprobe entnommen und ein individueller Dünger entwickelt.
Sexuallockstoffe Pheromone - Durch bestimmte Duftstoffe der weiblichen Schmetterlinge, sogenannte Sexualpheromone, werden die männlichen Falter zu Beginn des Hochzeitsfluges angelockt. kein Schaden am Baum erfasst noch nicht alle männlichen Schmetterlinge Da nur ein Teil der männlichen Schmetterlinge gefangen werden kann, eignet sich diese Methode zur Bekämpfung des Schädlings nicht. Denn der Rest der männlichern Mottenbevölkerung befruchtet nahezu alle weiblichen Motten, die unbeeindruckt von den chemischen Signalen "ihrer künstlichen Konkurrentinnen" munter ihre Eier auf den Blattoberseiten der Kastanien ablegen. Man ist dabei weitere stärkere Lockstoffe zu entwickeln, welche einen grösseren Wirkungsgrad besitzen.

6.2 Zukunftsideen

  • Aussetzten von sterilen Männlichen
  • Brutplätze für verschiedene Vögel in der Nähe von Kastanienbäumen schaffen (speziell Maisen)
  • Entwicklung von verbesserten Lockstoffen und Dispensern sowie Fangvorrichtungen.
  • Einsatz von umweltfreundlichen Bekämpfungsmitteln (laut BFL-Wien, keine genaueren Angaben)

6.3 Interpretation

Eine Statistik zeigt, dass Dimilin und Alsystin sehr hohe Mortalitätsraten aufweisen. Sie können aber kleine Minen nicht verhindern. Die Wirkung tritt also sehr spät ein. In den meisten Fällen sterben fast 100% der Tiere bereits bei der ersten Applikation.
Insegar wirkt in allen Bereichen weniger gut als die zwei anderen Insektzide.