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Weitere Rosskastanienschädlinge

9.1 Allgemeine Übersicht

Schädling Einteilung auf Schadbild Auswirkungen Massnahmen
Rotpustelkrankheit
Nectria cinnabarina
Pilz Stamm, Äste Auffallende Rindenverfärbung, Welkeerscheinungen an Blättern und Trieben, später Hervorbrechen von orangroten, etwa stecknadelkopfgrossen Fruchtkörpern Absterben von Rindenteilen, Absterben von Zweigen und Ästen Vermeidung von Rindenverletzungen, bei Jungbäumen in der ersten Anwachsphase den Stamm mit Jute umwickeln, befallene Baumteile bis in den gesunden Bereich zurückschneiden, optimale Pflanzenernährung
Phytophtora-
Wurzelfäule
Pilz Stamm Kronenvergilbung, vorzeitiger Blattverlust, Absterben von Ästen und schliesslich der gesamten Krone. Austritt von braunem Saft aus dem Stamm. Braune bis rotbraune Rinden und Phloemnekrosen (=Wucherungen) Fast immer tödliche Krankheit Kurative Massnahmen nur bei jüngeren Bäumen und in früh erkannten Krankheitsstadien erfolgsversprechend: Einsatz spezieller Fungizide (Gefahr: Resistenzbildung!)
Rosskastanien-
Blattbräune
Guignardia aesculi
Pilz Blatt Rotbraune Flecken an den Blättern, eckige Flecken durch Begrenzung der Blattnerven, bei starkem Befall färbt sich das gesamte Blatt braun und rollt sich ein An älteren Bäumen gering. Jungpflanzen können lebensbedrohend geschwächt werden. Einsatz von Fungiziden während und unmittelbar nach der Blattentwicklung. Entfernung des herbstlichen Falllaubes.
Nectria-Stammkrebs
Nectria galligena
Pilz Stamm Mehrjährige, bis metergrosse Krebswucherungen am Stamm Schwächung der Bäume, Herabsetzung der Bruchfestigkeit, Holzfäule Nur in frühen Befallsstadien, Ausschneiden der Wucherungen mit sofortiger Wundversiegelung
Schwefelporling
Laetiporus
sulphureus
Pilz Stamm, Äste Braunfäule, kaum Schadenssymptome in der Krone, Gelbfärbung der Blattorgane, erst sehr spät weissgelbe bis orangegelbe Pilzfruchtkörper Braunfäule, rasche Kernholzzersetzung, hohe Bruchgefahr Bestimmung der Restwandstärke zur Beurteilung der Bruchgefahr, Erhöhung der Baumvitalität
Schuppiger Porling
Polyporus
squamosus
Pilz Stamm, Äste Weissfäule, nieren- bis fächerförmige Pilzfruchtkörper, gelbe Schuppen an der Oberseite Weissfäuleerreger an Stämmen führen meist zum Absterben der Bäume, kann aber Jahre andauern; Bruchgefahr Restwandstärke zur Beurteilung der Bruchgefahr prüfen
Laubholz-
spinnmilben
Spinnentier Blatt Unregelmässiges, zunächst kleinflächiges Vergilben und Verbraunen der Blätter, schmutziges Aussehen, vorzeitiger Blattfall im Spätsommer; +/- ausgedehnte Gespinste, zumeist auf der Blattunterseite, Saugschäden Geringfügige Schwächung, bei Massenvermehrung kann es zu starken Blattverlusten kommen, Befallsmöglichkeiten für andere Schädlinge erhöht Unter normalen Umständen gute Kontrolle durch natürliche Feinde; bei Massenvermehrung biologische Bekämpfung mit Raubmilben; chemische Bekämpfung mit Akariziden oder paraffinölhaltigen Präparaten gegen die überwinternden Stadien
Asiatischer Laubholzbockkäfer Insekt Stamm, Äste Reifungsfrass des Käfers an Zweigen und Blättern; in eingeritzte Rinde Eiablageort mit Saftaustritt, der Wespen und Hornissen stark anlockt; Larvenfrass unter der Rinde Bei starkem Befall (Larvenfrass) sterben Bäume meistens ab, oft erst nach Ausschlüpfen der Käfer (kreisrunde Ausbohrlöcher); Bruchgefahr, Wundfäule Quarantänemassnahmen: Meldepflicht bei Behörde; Verbot des Transports von befallenem Holz. Bei rechtzeitigem Erkennen des Befalls muss der Baum vor Ausschlüpfen der Käfer gefällt und verhäckselt werden.

9.2 Blattflecken der Rosskastanie

Die Blattbräune ist eine weitere Krankheit. Hier einige Abbildungen von Schadbilder:

Bild Legende:

Fast gänzlich abgestorbenes Blattwerk einer Rosskastanie im Spätsommer als Folge eines starken Befalles durch die Blattbräunekrankheit.

Bild Legende:

Symptome der Blattbräune auf den Blättern der Rosskastanie, Blattflecken und abgestorbene Blattpartien.

Bild Legende:

Hitze, Trockenheit und versalzter Boden führen bei Rosskastanien im Spätsommer zu typischen Blattschädigungen. Die Blätter verfärben sich vom Rand her braun und rollen sich ein. Sie sind oft statt sattgrün nur hellgrün und bleiben oft unterdurchschnittlich klein. Ihre Assimilationsfähigkeit ist stark eingeschränkt.