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Biologie

2.1 Biologie

Bei der Kastanienminiermotte (Cameraria ohridella) handelt es sich um einen Schmetterling, der zur Familie der Miniermotten gehört.
Die deutsche Bezeichnung "Kastanienminiermotte" lässt sich aus der befallenen Wirtspflanze (Kastanie) und der Lebensweise der Larve (Minierer) herleiten.

2.2 Entwicklung

Bild Legende:

Die Miniermotte durchläuft drei Generationen in einem Jahr. Der erste Falterflug findet Ende April bis Anfang Mai statt. Die Eier werden an der Oberseite der sich entfaltenden Blätter abgelegt. Nach zwei bis drei Wochen schlüpfen die Räupchen und dringen in die Blätter ein wo sie ins Photosynthesegewebe minieren. Bis zur Verpuppung durchlaufen die Räupchen fünf Larvenstadien in einer Zeitspanne von drei bis fünf Wochen.Raupen oder Puppen der letzten Generation fallen mit Laub zu Boden. Die Motte überwintert als Puppe im Laub.

2.3 Ausbreitung

Bild Legende:

Die Kastanienminiermotte wurde erstmals 1985 in Mazedonien nachgewiesen und als neue Art definiert. Über Österreich gelangte sie vermutlich in die Schweiz.

Der Schädling breitet sich enorm schnell aus. Was sind die Gründe dafür?
Die wohl am meisten verbreitete These beschreibt die Einwanderung in die verschiedenen Gebiete mittels Kraftfahrzeugen. Beweise sind zwar schwer zu finden, jedoch gibt es mehrere Hinweise:
Entlang verschiedener Autobahnen konnte bei Raststätten ein immer stärkerer Befall beobachtet werden. Hat es viele Bäume bei den Parkplätzen, ist es einfach für die Motten in ein Fahrzeug zu gelangen und so enorm weit verbreitet zu werden. Findet sich die Rosskastanien-Miniermotte erst einmal ein, so steigt ihre Populationsdichte innerhalb weniger Generationen rasend schnell an. Auf der Karte ist erkennbar, dass vor allem städtische Gebiete betroffen sind.

Dies lässt sich darauf zurückführen, dass in diesen Gebieten die Bäume oft in Alleen stehen.

2.4 Wirtspflanzen

Hauptwirtspflanze bei uns in Europa ist die Weissblühende Rosskastanie (Aesculus hippocastanum). Daneben werden jedoch auch andere Roßkastanienarten befallen, z.B. die amerikanische Rote Pavie.

Die Rotblühende Rosskastanie (Aesculus x carnea) wird zwar ebenfalls mit Eiern belegt, die schlüpfenden Junglarven sterben aber überwiegend ab. Dies gilt auch für andere Kastanienarten in mehr oder weniger starkem Ausmass.

Sorgen bereitet auch, daß Bergahorne, welche unter stark befallenen Kastanien stehen, ebenfalls mit Eiern belegt werden. Die Jugendstadien können sich hier zum Teil auch erfolgreich bis zum Falter entwickeln